Marketing Trends 2022 – Teil 2: Ein neues Verständnis von Daten
Nachdem Sie im ersten Teil der Marketing Trends zum Thema „Humans First“ alles darüber gelesen haben, wie Menschlichkeit und Umsicht ein Unternehmen voranbringen können, geht es im zweiten Teil um Daten. Daten sind das neue Öl – dieser Vergleich wird immer legitimer, denn Daten füttern die Algorithmen, wie zuvor das Öl die Maschinen gefüttert hat.
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Beides scheint unverzichtbar, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Die Frage ist nun, wie diese Unmengen an wertvollen Informationen erhoben, genutzt und gespeichert werden können, ohne die Privatsphäre oder die Persönlichkeitsrechte der Nutzer zu verletzen. In einer Welt voller Computer und Algorithmen, lohnt es sich an dieser Stelle, sich auf den ersten Grundsatz zurückzubesinnen: Humans First! Wir haben für Sie zusammengefasst, welche Hürden Deloitte in seinem Report identifizieren konnte und wie diese überwunden werden können. Seien Sie gespannt auf Datenstrukturen, die den Menschen dienen, statt umgekehrt.

Marketing-Trend Nr. 3: Der intelligente Kreativmotor

Marketing war immer Aufgabe der Kreativen. Die Anforderungen an Marketing schließen in der Zukunft jedoch zunehmend das große Gebiet von Big Data mit ein. Analytische Fähigkeiten werden immer relevanter. Gleichzeitig darf die kreative Komponente nicht verloren gehen. Wie lässt sich das vereinen? Die Antwort ist: ein kooperativeres Mindset vorantreiben. Die kreativen Köpfe der Marketingabteilung müssen sich daran gewöhnen, in Zukunft eng mit Datenwissenschaftlern, Strategen und Programmierern zusammenzuarbeiten, um die wertvollen Customer Insights optimal nutzen zu können.

Wie Ihr Unternehmen das umsetzen kann:

  1. Integrieren Sie eine externe Workforce, um die Lücken in den eigenen Fähigkeiten zu schließen.
  2. Öffnen Sie Ihr Unternehmen für Remote Stellen, um unabhängig vom Standort die passenden Arbeitskräfte rekrutieren zu können.
  3. Optimieren Sie hybrides Arbeiten. Die Kombination von Remote-Arbeit und Arbeit vor Ort vereint die Vorteile beider Varianten und schafft ein effizientes Arbeitsumfeld für die Beschäftigten.


Marketing-Trend Nr. 4: Cookies aus der Kundenerfahrung verbannen

Drittanbieter Cookies verschwinden mehr und mehr von den Webseiten erfolgreicher Unternehmen -der Schrei der Konsumenten nach mehr Datenschutz scheint erhört zu werden. Es ist an der Zeit, die Nutzung von Cookies von Grund auf zu überdenken. Daten, die das Unternehmen selbst erhebt, gewinnen dagegen an Relevanz. So können die Bereiche personalisierte Inhaltedynamische kreative Optimierung und das Anzeigen von Werbung dennoch bedient werden. 

Wie Ihr Unternehmen das umsetzen kann:

  1. Stellen Sie fest, auf welche Drittanbieter Cookies Sie angewiesen sind, um die Kunden zu erreichen und streichen Sie die, die entbehrlich sind.
  2. Bauen Sie eine neue Daten-Infrastruktur auf und verknüpfen Sie Ihre Kundendaten zu nachvollziehbaren Customer Journeys.
  3. Sammeln Sie Kundendaten, indem Sie einen echten Mehrwert bieten. Beispiele sind Treueprogramme, digitale KI-Assistenten, kleine Spiele (Stichwort: Gamification) und natürlich Telefonmarketing und -betreuung.
  4. Verbünden Sie sich mit den Medien-Giganten. Die großen Tech-Unternehmen haben bereits jede Menge Daten über Ihre Kunden gesammelt. Nutzen Sie diese.
  5. Überdenken Sie Ihre Analytics. Der Verzicht auf Drittanbieter Daten führt zunächst zu einer weniger personalisierten Kundenerfahrung. Überlegen Sie sich Wege, dies auszugleichen und stärken Sie die Bindung zu Ihren Kunden durch das Abzielen auf Kohorten statt einzelner Individuen.

Marketing-Trend Nr. 5: Eine Datenstrategie, die dem Menschen dient – nicht andersherum!

Dieser Trend führt den vorherigen Punkt weiter aus: Konsumenten und Nutzer fühlen sich zunehmend überwacht. Geo-tracking, das Abhören über das Smartphone Mikrofon und Empfehlungen auf Grundlage von Drittanbieter Cookies wirken abschreckend und scheinen ihren Zweck zu verfehlen. Zu hohe Personalisierung von Werbeanzeigen wird als aufdringlich statt hilfreich wahrgenommen[1]. Es scheint absolut unverzichtbar zu sein, eine Vertrauensbeziehung zu den Kunden aufzubauen, bevor jegliche Daten verwendet werden. Doch auch dann sollte das Tool stets mit Vorsicht genossen werden. Daten sollten ausschließlich genutzt werden, um dem Kunden einen hilfreichen Mehrwert oder Service an die Hand zu geben. Dieses Vertrauen müssen Sie sich zunächst durch verantwortungsvollen Umgang mit den Daten und relevanten Inhalten verdienen. Die vier Grundpfeiler für Vertrauen, die aus der Analyse hervorgehen, sind: Menschlichkeit, Transparenz[2] sowie die Zuverlässigkeit und Fähigkeit, die Daten sicher zu verwahren. 


[1] Wenn die Lieblingsmarke Informationen über Rabatt-Aktionen zusendet, empfinden das mehr als 2/3 der Befragten als hilfreich. Wenn Empfehlungen sich auf Gesprochenes, den aktuellen Standort oder die Browser Historie beziehen, wurde es von mehr als der Hälfte als „creepy“, also unheimlich, eingestuft.

[2] Menschlichkeit und Transparenz machen es 2,5x so wahrscheinlich, dass Kunden freiwillig persönliche Informationen preisgeben, die das Produkt verbessern sollen.

Wie Ihr Unternehmen das umsetzen kann:
  1. Bauen Sie eine Vertrauensbeziehung zu Ihren Kunden auf.
  2. Geben Sie dem Kunden das Ruder in die Hand, wenn es um seine Daten geht und lassen Sie ihn entscheiden, wieviel er preisgeben möchte.
  3. Integrieren Sie eigene Cyber-Security Teams, um Datensicherheit von Tag 1 an zu garantieren.
  4. Nutzen Sie einfache Sprache und erklären Sie dem Kunden offen, wofür welche Daten benötigt werden. Lassen Sie dabei die Option ‚Opt-Out‘ offen.

Haben Sie Teil 1 der Serie verpasst? Lesen Sie hier den ersten Part unserer Serie zum Trend Human First

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